Ein klingender Kashmirpulli: Blitzsauberer Hochglanz-Soul-Pop, der nur dann stolpert, wenn es mal einen Hauch rauer klingen soll1. Tragische Notiz: der Sänger verstarb noch vor Fertigstellung des Debüt-Albums 2.
In der Galerie in der Straße ist heut Vernissage, eine Teenagerin beteuert dramatisch am Telefon: “glaub mir doch, ich hab dich nicht an die Polizei verraten!!!”, und im Kiosk wird einem Typen auf der Walz ungefragt und sehr wortreich eine umsonst-Pizza vom Besitzer der (sehr guten) Eck-Pizzeria aufgedrängt, doch der Typ hat andere Gelüste, und in die erstmögliche Stille hinein fragt er also: „Sagt mal, ihr kennt euch doch hier aus, wo ist denn hier der Sex-Shop?“
Köln Kalk, du machst mir den Abschied1 ganz schön schwer.
Schlimm: Nicht nur die gute alte, bereits verloren gewusste1 Erde, sondern gleich das ganze Universum ist in Gefahr – ein purpurner Bösewicht2 hat extrem schlechte Laune. Glücklicherweise stemmen sich dagegen alle Held*innen, die das Marvel-Comic-Kino-Universum3 bevölkern: Iron Man, der Hulk, Black Widow, Thor, Spider-Man, Captain America, Black Panther, Bucky Barnes, Scarlett Witch… und mehr. Und _viele_ mehr. Und das sind nur _die Guten_.
„Infinity War“ gucken ist Bingo: Ha! Kenne ich, hab ich gesehen, hat damals… oh, die wieder… Moment, der jetzt auch, hatten die sich nicht zerstritten?, der war doch… oha, da ist Benedict Cumberbatchs Bart und magisches Yoga, oh, und wer ist der? Und wieso ist er wichtig? Ist das wichtig?
„Avengers: Infinity War“ ist ein extrem kompetentes Produkt, die Regisseure4 machen den Bösewicht zur Hauptfigur und jonglieren recht geschickt mit der absurden Anzahl Plots.
Das Problem ist, dass Mensch mehrere Stunden Film aus Marvels fiktiven Universum konsumiert haben kann5 und trotzdem nicht weiß, wer die Hälfte der Heldinnen und Helden sind, und warum, zum Teufel, wir mitfiebern sollen.
„Infinity War“ bringt den Comic-Crossover-Event6 ins Kino und7 in den Mainstream. Ähnlich wie die Superhelden-Meta-Witzbox „Deadpool 2“8 ist „Infinity War“ wenig mehr als ein Fleißsternchen für getreue Konsument*innen der Film-Fabrik Marvel – ein Film ist das nicht mehr.
„Dead Cells“ ist ein gnadenloser, schneller Action-Plattformer. Die mörderische Reise durch eine Handvoll Welten kann in 45 Minuten bewältigt werden, wird Mensch nicht vorher von einem der Gegner gemetzelt, was sehr schnell (und oft) passiert1. Das heißt dann: Zurück an den Anfang.
Ein Drecksspiel!
… nächstes mal komme ich weiter2!
Dieses Remake des Kultfilms verschwendet eine Handvoll der witzigsten Frauen Hollywoods1 für eine fast durchgehend Sinn- und Spannungs-freie Aneinanderreihungen von Sketchen, knallbunten Computergrafik-Sequenzen und lahmen Gast-Auftritten der Original-Ghostbusters. Ein Jammer.
Foxtrott ist ein rares Biest: Ein intimes Familiendrama über Verlust und Trauer, und gleichzeitig eine Militär-Satire, die in einer absurden Parallel-Welt spielt. Keine leichte Kost1 – und sehr empfehlenswert2.