Kölner Philharmonie

Ich war neulich bei „Six Pianos1“, in dem sechs tolle Pianisten erst kurz ihre (tollen) eigenen Stücke vortrugen, und sich dann (auch toll, aber logischerweise ohne jede individuelle Note) dem Diktat des namensgebenden Stückes von Steve Reich unterwurfen2.

Das war alles voll Kunst-bürgerlich und (vom Publikum zu schliessen) gleichzeitig total hip, aber während ich dem Reich-typischen An-und Abschwellen einzelner Melodie-Fragmente lauschte und ausführlich Zeit hatte, meine Umgebung einzunehmen, musste ich wieder feststellen:

Die Philharmonie ist eine Turnhalle.

Nicht akustisch, das war wunderbar, wie all die anderen Konzerte. Aber dieser Raum! Die 70er-Jahre-Holzigkeit3! Der baumarktige Bühnenboden! Und: Die scheusslichen beleucht-die-Musiker-Lampen!

Meine Begleitung versicherte mir, dass die Philharmonie dank ihrer Architektur4 eine unglaublich gute Akustik hat, und das nach-empfinde ich. Sowas von.

Ich hörte aber auch die Medizinbälle dopsen.


  1. Steve Reich: Six Pianos – ACHT BRÜCKEN 
  2. Dieses Form von „unterwerfen“ ist ab jetzt Teil dieses Blogs. Findet euch damit ab. 
  3. Erbaut: 1986 
  4. Witze über die den Heinrich-Böll-Platz & Pumps/Skateboards, Ereiferung über Steuer-Verschwendung u.ä. sind nicht mein Interesse. Bitte selbst formulieren auf Basis von:
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