Der Ebertplatz ist scheußlich und wunderbar: Scheußlich dank fieser, angeschmuddelter Architektur, wunderbar, da genau dieser Um- und Zustand eine (in Köln) einzigartige (Sub-)Kultur-Landschaft ermöglicht: Die Off-Spaces1 BRUCH & DALLAS , GOLD + BETON, Tiefgarage & der Kunstraum Labor ziehen zu gemeinsamen Eröffnungen regelmässig hunderte Menschen an.
Nun, aufgescheucht durch den boulevardesken Aufschrei wegen einer tödlichen Auseinandersetzung,2 reagierte die Stadtverwaltung3 mit dem naheliegendsten:
- Den Galerie-Betreiber*innen, die den Platz seit Jahren aufwerten, wird fristlos gekündigt,4 und:
- Die Eingänge werden zugemauert.
Klar, die Zunahme der Drogen-Kriminalität 5 ist ein Problem. Für das es Lösungen gibt jenseits von Mauern, die wertvolle kulturelle Einrichtungen begraben.
Köln will so gerne Großstadt sein — im Umgang mit Orten wie dem Ebertplatz entscheidet sich, ob sie eine ist.
Mehr Lesen:
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- „Putzen und nutzen“ zitiert die Kölnische Rundschau Bezirksbürgermeister Andreas Hupke, verkneift sich aber nicht die blöde Schlagzeile Ebertplatz: Ein Angstraum mitten in Köln
- Die EXPRESS-Berichterstattung mag sich jeder nach Belieben selbst herbeigoogeln, das verlinke ich nicht.
- Nachtrag 1: Die Geschichte hat es bis zu Breitbart geschafft (ebenfalls nicht verlinkt).
- Nachtrag 2: Nie im Verdacht, eine hässliche Gelegenheit verstreichen zu lassen: Die AfD baute Sonntag einen Infostand auf und veröffentlichte Bedrohliches.
- Nachtrag 3: Ebertplatz in Köln: Rechter Hooligans sorgen für Unruhe – Situation eskaliert | Kölner Stadt-Anzeiger
- Nachtrag 4: Facebook-Hashtag: #UnserEbertplatz
- Nachtrag 5: Es gibt eine Petition. Unterschreiben!
- Unabhängige Galerien ↩
- Köln: Nach Bluttat auf dem Ebertplatz – Gedenkfeier für den getöteten Guineer am Freitag geplant | Kölner Stadt-Anzeiger ↩
- die jahrelang kaputte Beleuchtungsanlagen ignorierte ↩
- Kölner Brennpunkt Pächter am Ebertplatz erhalten Kündigung ↩
- Die sich übrigens nur durch härteres Durchgreifen am Hauptbahnhof dahin verlagert hat. ↩