„WestWorld“ ist die aktuelle fast-schon-Kino-Produktion des amerikanischen Bezahl-TV-Senders HBO1, hier zu Lande bekannt für das Fantasy-Intrigenspiel „Game of Thrones“. Dieses läuft demnächst aus2, und „WestWorld“ soll der neue Hit werden.
Ich hoffe sehr, dass es gelingt, denn dieser Sci-Fi-Vergnügungspark in dem man3 konsequenz-frei den Roboter-Einwohner*innen (an)tun kann, was man will, ist in den ersten zehn Episoden meilenweit interessanter als die 4 von mir gesehenen Staffeln4 von „Game of Thrones“ zusammen.
„Game of Thrones“ führt uns in ein stinkiges B-Movie-Bordell, wo Inzucht und Meuchelmörder lauern, aber fein ausgeleuchtete Geschlechtsteile bleiben fein ausgeleuchtete Geschlechtsteile. „WestWorld“ ist5 der klarkalte Operationstisch, Körper stapeln sich darauf6, komplett nackt — aber wenn sich hier Erotik einstellt, ist es eine faschistische.
Die Opfer sind Roboter, also Maschinen, womit die menschlichen Mechaniker ihr Verhalten rechtfertigen. Gleichzeitig wissen wir (und weiss „WestWorld“), dass hier Schauspieler*innen splitternackt in unvorteilhaften Posen sitzen, während andere (zumeist männliche) Schauspieler im wahrsten Sinne des Wortes an ihnen herumschrauben.
Ich mag den Sauhaufen aus Titten, Drachen, Intrige & Massenmord der „Game of Thrones“ ist. „WestWorld“ bietet ein ähnliches Themenspektrum, hat aber etwas über unseren lüsternen Voyeurismus zu sagen. Und es ist nicht schmeichelhaft7.
„WestWorld“ läuft beim Pay-TV-Sender sky.
- HBO-Website ↩
- Da der wunderbar kauzige Autor George R.R. Martin langsamer schreibt, als alle gucken, hat die Serie innerhalb von 5 Staffeln bereits alle verfügbaren Bücher durch, und muss bald enden. ↩
- Es sind meist Männer. ↩
- Ich erinnere mich an: „You know nothing, John Snow“. Der Rest war mir irgendwie ziemlich wurscht. ↩
- Im wahrsten Sinne des Wortes! ↩
- Eine der Hauptdarstellerinnen ist, spielt(?) gefühlt 90% nackt. ↩
- Korrekt: ich hab noch gar nichts über künstliche Intelligenz, den eigentlichen Aufhänger der Show geschrieben. Ein anderes Mal vielleicht. ↩