Maifeld Derby 2016

Das Maifeld Derby in Mannheim ist ein Festival nach meinem Geschmack: Nicht zu groß/überlaufen, nette Atmosphäre und jede Menge spannende, (mir) neue Musik. Dieses Jahr1 hab ich´s nur ausschnittsweise und Freitag/Samstag mitgenommen, trotzdem: ein Fazit.

Boobams: Kühl-schillernder Indie-Rock, was soll auch schiefgehen mit meinem Bruder am Schlagzeug. Boobams auf Facebook

Weaves: Mir bis dato unbekannt. Schräg, kantig, tanzbar, Platte kommt wohl bald. Freu mich drauf. Offizielle Website

Käpt´n Peng & die Tentakel von Delphi: Hätte ich aus der Entfernung (und mangels Kentniss der Abteilung „Studentischer Hiphop“) für Alligatoah gehalten. Ist ja nicht das schlechteste. Großer Spass. KP&DTvD – Label-Seite

Kate Tempest: „Lesung“ stand im Programm, und die gab es. Und ein paar bemüht elaborierte Fragen vom Moderator und leider dreist-dumme Fragen aus dem Publikum, die alle souveränst beantwortet wurden. Vor allem aber: eine 10-minütige Kick-Ass-Spoken-Word-Performance von einer verdammt cleveren, un-affektieren Künstlerin im Schlabberpulli.
I <3 Kate Tempest. Offizielle Website

Augustines: Wem U2 nicht pathetisch genug ist, wird hier glücklich werden2. Arbeiten aber hart für die Gunst des Publikums. Symptomatisch/Unentschuldbar: Aktuelle Platte trägt den Titel „THIS IS YOUR LIFE“. Offizielle Website

Kadavar: Ich konnte Led Zeppelin-Lyrics mitsingen, aber es muss ja nicht alles immer neu erfunden werden, vor allem wenn der  – Vorsicht – Classic Rock so energiegeladen daher kommt und die Haare/Bärte stimmen. Offizielle Website

Flume: Garage/R’n’B/Elektro. Ist wohl, was die Kids jetzt hören. Einen Tick zu glatt vielleicht. Offizielle Website

Explosions in the Sky: Die perfekte Bahnfahrt-Kopfhörer-Musik. Schönheit, ich wollte Schweiss. Offizielle Website

James Blake: Verhuscht ist eine Untertreibung, wenn es um James Blakes fragile Schwanengesänge im Sub-Bass-Samt geht. Funktioniert das auf einem Festival? Ja und Nein, bekannte Hits wie „The Wilhelm Scream“ und „Retrograde“ bezaubern trotz der unvermeidbaren Sound-Defiziten, den neuen Stücken3 hätte ich mich gerne in einem konzentrierten Rahmen gewidmet. Offizielle Website

Pissed Jeans: Angetreten, um dem Festival nach den introvertieren Samstags-Headlinern den nötigen Adrenalinstoss zu verpassen. Shirt aus, Rotz-Punk an. Funktionierte. Label-Seite

Cucuc: Perfektes Ende des Festival-Samstags mit den hypersympathischen Elektro-Poppern von Cucuc. CUCUC • Breathing • [live] – YouTube


  1. Siehe mein Fazit von 2014: Maifeld-Derby 2014 Review 
  2. Das Programmheft beschreibt die Band treffendst mit „Nix für Pitchfork“. 
  3. „The Colour of Anything“, 2016