„mubi„1 klingt super: 30 Filme pro Monat, kein bescheuertes „mehr als eine quadrillion Filme„-Gerangel, stattdessen: eine klug kuratierte, rotierende Auswahl aus Arthouse-Kino, wohlgepflücktem Trash und Klassikern… und all das: für ein paar Euro2 im Monat.
Und mubi ist genau so. Aber es ist nicht empfehlenswert.
Ordentliche Dokumentation über die Lebensmittelindustrie in den USA, als eine kurzweilige Übersicht über die Schweinereien1 von Monsanto & Co gut geeignet.
Ich bin ja fasziniert von der religiösen Rechten, diese spezielle Mischung aus kindischem Unfug, Wagenburg-Mentalität und Menschenverachtung hat die morbide Anziehungskraft eines Verkehrsunfalls. Auf mich, jedenfalls.
Deshalb sah ich heuer auch den Propaganda-Schinken „God´s not Dead„, der in Amerika verdammt erfolgreich1 in den Kinos lief. Und konnte dabei zusehen, wie der intellektuell-arrogante, atheistische Akademikerbösewicht zu jubilierenden Klängen einer Christian-Rock-Band2 von einem Auto umgemäht wurde.
Geschieht ihm recht. Und mir auch, denn für eine endgültige Meinung zu diesem Machwerk hätte der Trailer3 völlig ausgereicht.
Aber ich guck das ja für euch alle.
Sich dem Konsum komplett zu verweigern, das geht ja nicht – so jedenfalls die These. Gottfried aber ist verdammt nahe dran – und er zahlt einen hohen Preis dafür. Zu Beginn dieser knappen Reportage nehmen wir ihn als verschroben und aggressiv war, aber Stück für Stück erschliesst sich seine Welt, seine irritierende Radikalität, die Würde des Menschen Gottfried.
Aussteigertum jenseits von Landromantik und „Heiti-teiti“ (Gottfried).
„Master of the Universe“ ist keine Dokumentation über den Turbokapitalismus, sondern ein Essay über Rainer Voss, einen ehemaligen Investmentbanker. Im Interview führt dieser 88 Minuten lang sein Ego spazieren, erklärt die Welt, streift seine gescheiterte Familie, doziert über Anlagen, seinen Aufstieg und Fall. Nichts von all dem kommt man aber wirklich nahe.
Russel Crowe spielt Noah als martialischen Super-Veganer, dessen fanatisch/fantastische Visionen ihn fast zum Monster werden lassen.
Leider wird dieser ganz interessante Ansatz begraben unter Fels-Roboter-Schlachten, einem gelangweilt vor sich hin sabbernden Anthony Hopkins als (kein Spoiler) Gott, und, natürlich: den computergenerierten Wassermassen.
Low-budget, Tech-Sprech und kompromisslos kompliziert: “Primer” ist ein wunderbarer kleiner Science-Fiction Thriller und der vielleicht beste Film über Zeitreisen.
Strunzdummer Action-Quatsch (Anti-Held Riddick strandet auf einem feindseligen Planeten und muss ich gegen die lokale Fauna und Kopfgeldjäger wehren), aber das hab ich ja gerne manchmal.
Nicht gerne habe ich folgendes: Es bedarf nur des beherzten An-Den-Arsch-Greifens des Helden, um die lesbische Söldnerin eines besseren (sprich: des Rid-dicks) zu belehren. Werd’ erwachsen, Vin Diesel. Das funktioniert so nicht.
Grandios fotografierter und gespielter Thriller. Brutal, unterkühlt und, ja: rührend. Hauptsächlich aber brutal. Und spannend. Hypnotisch. Ein Triumph.