Die „Auto Bild“-Redaktion hat diese Woche das journalistische Lenkrad so weit herumgerissen, dass neben PS-Penispumpen-Berichterstattung1, Messe-Hostessen-Nachstellen2 und Tittenkalender-Retweets3 Platz war für ein weiteres ein Thema, welches sich erschreckend autonom auf den doch eigentlich für Autos gedachten Strassen bewegt: Radfahrer*innen.
Diese, nämlich „SPINNEN“, schreit es auf dem Titel. Opfer: „wir“ Autofahrer.
Das ist natürlich blöde Provokation und eigentlich keine Erwähnung wert4, aber es ist ein gutes Beispiel für redaktionellen Zynismus, der zu gut in diese Zeit passt5: aufstacheln, gegen eine Gruppe, wider besseres Wissen, apokalyptische Szenarien an eine imaginierte Wand malen bis genügend grelle Farbe aufgetragen ist, dass diese Wand trägt6.
Wir machen uns die Welt / Widdewidde wie sie uns entstellt.
- GTI-Treffen Wörthersee – GTI? Geil, geil, geil! – autobild.de ↩
- Hostessen (IAA 2017) – YouTube Auto Bild Kanal ↩
- AUTO BILD auf Twitter: „Kalender: „Schrauberträume“ und „Jungbauernträume“ 2018 Sexy Girls und kalter Stahl ↩
- Und ich glaube nicht, dass Auto Bild Leser*innen zur Zielgruppe dieses Blogs gehören. Falls doch: Willkommen. Es wird ein wilder Ritt. ↩
- Eine Zeit, in der knapp 13% der Wähler*innen ihr Kreuzchen bei einer Partei machen, die einen widerwärtigen Kult der eigenen „Unterdrückung“ betreibt. ↩
- Apokalypse ist übrigens kein exklusives Steckenpferd der „konservativen“ Presse, siehe etwa dieses Spiegel-Cover. ↩