2008 war das, da klangen fragile Akustik-Gitarren-Oden an dürre Liebe1 aus einer bärtigen Blockhütte im Nirgendwo, und alle horchten auf.
Der Nachfolger2 bettete die versammelte Zerbrechlichkeit in dann in samtiges, ausführliches Band-Gewand, versülzte sich dabei aber gelegentlich.
Bei 22, A Million steht Iver nun wieder alleine da, aber nicht in der Hütte, sondern im Labor. Und –Überraschung! – hochpeitschte Pitch-Stimmen, digitales Artefakt und Wille zum Bruch/Experiment ist genau, was Bon Ivers Musik bisher gefehlt hat.
22, A Million ist kryptisch, zerrissen, schön und Bon Iver´s beste Platte.