Angstraum/Freiraum: Der Kölner Ebertplatz

„Fluids“, Werk des Autors im Rahmen von „Local-Non-Off-Line“, Ebertplatz, 2014

Der Ebertplatz ist scheußlich und wunderbar: Scheußlich dank fieser, angeschmuddelter Architektur, wunderbar, da genau dieser Um- und Zustand eine (in Köln) einzigartige (Sub-)Kultur-Landschaft ermöglicht: Die Off-Spaces1 BRUCH & DALLAS ,  GOLD + BETON, Tiefgarage & der Kunstraum Labor ziehen zu gemeinsamen Eröffnungen regelmässig hunderte Menschen an.

Nun, aufgescheucht durch den boulevardesken Aufschrei wegen einer tödlichen Auseinandersetzung,2 reagierte die Stadtverwaltung3 mit dem naheliegendsten:

  1. Den Galerie-Betreiber*innen, die den Platz seit Jahren aufwerten, wird fristlos gekündigt,4 und:
  2. Die Eingänge werden zugemauert.

Klar, die Zunahme der Drogen-Kriminalität 5 ist ein Problem. Für das es Lösungen gibt jenseits von Mauern, die wertvolle kulturelle Einrichtungen begraben.

Köln will so gerne Großstadt sein — im Umgang mit Orten wie dem Ebertplatz entscheidet sich, ob sie eine ist.

Mehr Lesen:


  1. Unabhängige Galerien 
  2. Köln: Nach Bluttat auf dem Ebertplatz – Gedenkfeier für den getöteten Guineer am Freitag geplant | Kölner Stadt-Anzeiger 
  3. die jahrelang kaputte Beleuchtungsanlagen ignorierte 
  4. Kölner Brennpunkt Pächter am Ebertplatz erhalten Kündigung 
  5. Die sich übrigens nur durch härteres Durchgreifen am Hauptbahnhof dahin verlagert hat.