„Ich las vom Tode Helmut Schmidts“ h\u00e4tte ich gerne geschrieben, aber statt am n\u00e4chsten Morgen einen w\u00fcrdevollen (und w\u00fcrdigen<\/em>) Bericht aus dem Briefkastenschlund zu fischen konnte es mein Telefon nicht abwarten.<\/p>\n

So sterben Ber\u00fchmtheiten heute, das iPhone pingpong-virbriert stolz eine instant Notification<\/em>, eingerahmt von Tinder^{1<\/a><\/sup>, Twitter2<\/a><\/sup> und Todo-Liste3<\/a><\/sup>.<\/p>\n}

Jedenfalls: Tot ist er, verk\u00fcndet SpOn, und mein aller-aller-erster Gedanke war weniger medien-konsum-kritischer (oder gar politischer4<\/a><\/sup>) Art, sondern dumm-dreist folgender:<\/p>\n

Jetzt ist der dahin: der Fels<\/em> in der braun-gelben Brandung des Rauchens<\/em>. Der so selbstverst\u00e4ndlich rauchte, wo niemand sonst rauchte, ja, Aschenbecher und Augenaufschlag erwarteten ihn, wohin er auch ging , bzw. in sp\u00e4teren Jahren: rollte.<\/p>\n

Und jetzt, wo er tot ist: Da werden die Ernst machen. Die Vern\u00fcnftigen. Die im Recht. Dem Spuk ein Ende. Es hat sich ausgeraucht in Deutschland.<\/p>\n

Weg mit diesem sagenhaften Unsinn, dem Rauchen, durchzuckte es mich, mit der Notification<\/em> noch warm auf dem Display.<\/p>\n

Dann pingpong-vibrierte mein Telefon erneut. Es war Tinder. Eine Raucherin.<\/p>\n